Donnerstag, 12. Februar 2015

Eine herrliche Insel über Nebelmeer - der Säntis

Schon lange liebäugelten wir mit dem Säntis (2'502m), einem Berg, auf welchem wir leider bislang noch nie waren. Das Nebelgrau hatten wir auch langsam satt und wollten endlich wieder einmal die Sonne sehen. So starteten wir am vergangenen Wochenende zusammen mit unseren Fotokollegen, Martin Mägli und Roland Kiser, in Richtung Ostschweiz. Zuvor hatten wir bei den Säntisbahnen angefragt, ob wir wohl nach Sonnenuntergang auf dem Berg bleiben könnten, trotz ausgebuchtem Volksmusikanlass. Man bewilligte unser Anliegen freundlich und wir freuten uns auf den bekannten Ostschweizer Berg.

Die Schwägalp empfing uns im dichten Nebel, aber mit prächtig vereisten Winterbäumen. Bereits hier kamen wir ins Staunen. Als sich dann die Kabine der modernen Schwebeseilbahn langsam über die Nebeldecke schob, erklang von den Gästen nur noch ein "Ah" und "Oh"! Wir müssen zugeben, es war wirklich ein genialer Anblick über dem "Wattemeer". So stellen wir uns der Anblick der Schweiz während der Eiszeit vor.

Oben angekommen genossen wir zuerst einmal die prächtige Rundsicht. Sofort bemerkten wir jedoch den starken Wind, welcher uns das Fotografieren nicht gerade einfacher machte. Danach gab's eine kleine Stärkung im Selbstbedienungsrestaurant. Wir wussten gar nicht, wie gut die Infrastruktur hier oben ist.

Nachdem die letzte Gondel die Tagesausflügler wieder hinunter ins Nebelmeer gebracht hatte, standen wir mutterseelenalleine auf der Aussichtsplattform, kämpften ein Wenig mit dem Flugschnee. Dafür erlebten wir eine einzigartige, glühende Abendstimmung. Wow, da schlugen unsere Herzen höher. Dass wir nicht ganz abfrieren würden, öffneten uns die Verantwortlichen des Berggasthauses einen geheizten Raum, fuhr doch die nächste Gondel erst um 21:30 Uhr zurück ins Tal. Eine super Geste, welche gute Werbung für die Säntisbahnen ist.

Die nun folgende Abend- und Nachtstimmung kann man kaum in Worte fassen. Da lassen wir die nachfolgenden, auch etwas technischen, Bilder sprechen. Der Wind schüttelte und rüttelte uns zwar an den Stativen, doch einige Fotos wurden trotzdem scharf belichtet. Auch das Glitzern der Sterne und die Urkraft von Mutter Natur beeindruckten uns tief. Es war einfach ein Genuss und die knapp 6 Stunden An- und Rückfahrt wert!

Ganz herzlichen Dank dem Team der Säntisbahnen und des Berggasthauses für die unkomplizierte Betreuung. Mehr Infos zum Säntis unter: http://www.saentisbahn.ch.

TOURDATEN
Keine Wandertourdaten (für Winter). Auf dem Gipfel gibt es jedoch eine Menge interessante Dinge zu sehen!

Anreise zur Schwägalp mit PW und ÖV.














Donnerstag, 5. Februar 2015

Mittelallalin: Stürmische Zeiten im Hochgebirge

Das Gebiet um Saas-Fee kannten wir bislang sehr schlecht. Da kam es uns natürlich Ende Januar gelegen, dass wir auf dem Wetterbericht nur gerade im Matter- und Saastal einen wolkenfreien Himmel vorfanden. Der Entschluss war schnell gefasst: wir wollten mal mit der Metro Alpin nach Mittelallalin (3'456m) fahren. Zuerst ging's von Saas-Fee mit zwei Gondelbahnen aufwärts. Für die dritte Etappe von rund 500 Höhenmetern, bestiegen wir dann noch den unterirdischen Zug, welcher in rasantem Tempo durch einen Felsentunnel hochrollt. Oben angekommen mussten wir zuerst mal tief durchatmen, denn die Luft in dieser Höhe ist bereits merklich dünner.

Als wir aus dem Berghaus ans gleissende Licht traten, konnten wir nur noch staunen. Wir befanden uns über dem Nebel, in einer blütenweissen, märchenhaften, weitgehend unberührten Bergwelt. Mittelallalin empfing uns bei ca. -14° Celsius mit einem eiskalten, stürmischen Winterwind (gefühlt über -20°). Vor lauter Begeisterung fotografieren wir gleich los und schon nach kurzer Zeit konnte Stef seinen kleinen Finger nicht mehr spüren. Phu, danach ging's aber schnell mit den Handschuhen.

Nach einigen Fotos verkrochen wir uns ins warme Restaurant, wo wir den Ausblick hinter den Scheiben weiter genossen. Nach einer kleinen Stärkung ging's wieder raus in die Bergwelt. Da fanden wir prächtige Schneeformationen, bestaunten den Blick bis in die Poebene hinunter und hin zur stolzen Mischabelgruppe, mit dem Dom (4'545m), dem höchsten, ganz auf Schweizer Boden stehenden Berg.

Nur schweren Herzens konnten wir uns von dieser grandiosen Bergwelt trennen und nach einer zweiten Stärkung im Restaurant traten wir den Rückweg mit der Metro Alpin an. Den Abend genossen wir dann im Kreise der Familie im Leukerbad, bei etwas mehr Sauerstoff und Wärme!

TOURDATEN
Keine Wandertourdaten. Rund um Saas-Fee bieten sich lange, schön präparierte Pisten zum Skifahren an.

Anreise mit PW und ÖV.

Erfahrene Alpinisten mit entsprechender Ausrüstung können ab Mittelallalin beispielsweise das beliebte, knapp über 4'000 Meter hohe Allalinhorn besteigen. Ein Ziel, welches wir auch noch verfolgen...  :-)